Die ganze Woche lang war Zeit für nichts. Jetzt ist endlich Wochenende! Da hat man endlich wieder Zeit, sich gemütlich auf der Couch herumzulümmeln, etwas selber zu kochen, die Wohnung ein wenig aufzuräumen, spazieren zu gehen usw. ... . Ein Wochenende steckt so voller Möglichkeiten, dass es viel zu schnell vorbei ist!
Die Nachrichten zeigen im Fernsehen, dass irgendwo wieder Tausende an Arbeitnehmern ihren Hut nehmen mussten ... . Es heißt dort, es gäbe nicht mehr genügend Arbeit. Dem Zuschauer vor der Mattscheibe kommt da nur die Frage auf: Wenn es nicht mehr genügend Arbeit gibt, warum lassen die Bosse dann nicht ihre Angestellten nur 4 Stunden am Tag arbeieten, statt der allgemein üblichen 8 Stunden? Acht Stunden jeden Tag im Akkord zu arbeiten, hält sowieso keiner lange durch, warum dann also nicht generell nur 4 Stunden arbeiten, wenn eh nicht so viel Arbeit zu tun ist?
Da setzt man sich vor die Glotze, um sich einfach nur zu entspannen, doch dann kommt Einem die Idee: "Na klar, geht mir genauso, das sollte sich ändern!". Es ist sehr einleuchtend, dass ein ganzer, langer Arbeitstag schon anstrengend genug ist, selbst wenn es nur Büroarbeit ist, die man tut! Wie mag es da erst einem Bauarbeiter ergehen, der schwere Ziegelsteine den ganzen Tag über verbauen muss? Wie überlebt er das überhaupt jahrelang? - Nun, es ist wohl ein bisschen Übung und ein bisschen Veranlagung dabei, aber es stimmt: Einen Tag nach dem anderen 8 Stunden lang wirklich konzentriert oder hart zu arbeiten, ist zuviel!
Früher mag es vielleicht besser gewesen sein, da das eine oder andere Päuschen einfach mal dazwischengeschoben werden konnte, und die Arbeit eines Menschen noch nicht mit der eines Computers schritthalten musste ... . Heute jedenfalls werden zunehmend die Pausen nicht mehr als Arbeitszeit angerechnet usw. , sodass letztendlich jetzt mehr Zeit gearbeitet werden muss, als Einem oft lieb ist! - Ist es dem Menschen überhaupt möglich, zu 'funktionieren' wie eine Maschine? Sollte sich ein Mensch überhaupt so benehmen wie ein Roboter?
Es gibt ein lustiges Musikstück von Kraftwerk , welches den einfallsreichen Namen 'Die Roboter' trägt. Unverkennbar wird auch im großen kulturellen Zusammenhang deutlich, wie sehr unsere moderne Gesellschaft sich als Maschinerie versteht! Der Mensch, der Gefühle zeigt und nicht berechenbar erscheint, hat es in dieser Zeit schwer, sich nicht selbst ein Fremder zu werden, denn überall geben Computer den schnellen Takt an, mit dem wir alle vorwärts getrieben werden!
Als Heinz Erhardt den 'letzten Fußgänger' mimte, hatten zwar Computer noch nicht die Welt 'erobert', aber maschinelle Werkzeuge bedingten schon damals, dass ursprüngliche Arbeitsabläufe zunehmend immer maschinengerechter abgeändert wurden. Diese Entwicklung, hin zu weniger Arbeitsaufwand für den Menschen, ist eigentlich sogar lobenswert! Die Problematik dabei ist nur, wie sehr sich jeder, zugunsten dieser 'Arbeitserleichterung' an die Maschinen anpassen musste, denn 'maschinengerecht' ist nicht immer automatisch auch gleichbedeutend mit 'menschengerecht' ... .
Nun, im 21. Jahrhundert angekommen, gilt es, einen Weg zu finden, effizient die schwere Arbeit weiterhin den Maschinen, Robotern und Computern zu überlassen, und gleichzeitig sich nicht unnatürlich stark diesen annähern zu müssen: Der Mensch will auch Mensch sein, er will nicht zur Maschine werden!